
Einführung durch eine persönliche Geschichte:
Henry beginnt mit einer persönlichen Geschichte von einem Wochenabschlussfest auf einem Seminar, das draußen geplant war. Obwohl alles liebevoll vorbereitet war, kündigte sich ein Gewitter an, was die Stimmung anspannte. Einige Mitarbeiter beteten und geboten den Mächten, während andere nur den Kopf schüttelten. Er selbst blieb als Gast sitzen und ließ sich nassregnen, bis Hagel kam. Diese Situation beschreibt er als eine Spannung zwischen Glauben und Zweifel, die man im Alltag oft erlebt, besonders wenn man für eine Veranstaltung verantwortlich ist. Er fragt, wie man in solchen Momenten unterscheidet, wann man glauben und wann man einfach pragmatisch sein sollte.
Die Spannung von Glauben, Zweifel und Vollmacht:
Henry spricht über die Herausforderung, wenn man als Christ vor Situationen steht, in denen Glaube und Vollmacht gefragt wären, aber nicht offensichtlich vorhanden sind. Er nennt das Beispiel eines jungen Mannes, der unerwartet starb, und die Erwartung, dass jemand im Glauben aufstehen und für seine Auferstehung beten würde. Die daraus resultierende Bedrückung und das zaghafte Gebet zeigten die Unsicherheit und die Frage nach Vollmacht und geisterfüllten Pastoren. Er gibt zu, dass sie diesen Mann nicht von den Toten auferwecken konnten und betont, dass es zermürbend sein kann, diese Spannung nicht richtig einordnen oder leben zu können. Die gute Nachricht ist jedoch, dass diese Spannung nicht verschwinden wird, aber er möchte Denkanstöße geben.
Paulus’ Statement: “Ich habe den guten Kampf gekämpft. Ich habe den Lauf vollendet. Ich habe Glauben gehalten.”
1. Der gute Kampf:
- Paulus’ Aussage ist ein starkes Zeugnis, und Henry möchte untersuchen, was der „gute Kampf“ bedeutet und wie er praktisch aussieht. Es gibt gute Kämpfe, die gekämpft werden müssen, aber auch unnütze.
- Bibelstelle: Paulus ermutigt Timotheus: „Timotheus, kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ (1. Timotheus 6,12 – hier impliziert).
- Kämpfen ist nicht leicht und erfordert Überwindung und die Hoffnung auf Sieg.
- Der “gute Kampf des Glaubens” bedeutet, Menschen zu segnen und nicht zu verfluchen. Henry nennt Beispiele wie den Umgang mit dem Medizinischen Dienst oder Graffiti an der Hauswand: Obwohl man innerlich anders reagieren möchte, geht es darum, zu segnen und zu beten. Ein Kampf ist nur dann ein Kampf, wenn er nicht leichtfällt.
- Henry zerlegt den Vers an Timotheus in drei Aspekte des guten Kampfes:
- Das ewige Leben ergreifen: Die Beziehung zu Jesus zu klären und sich der Erlösung sicher zu sein. Es geht nicht nur um das Diesseits, sondern um eine Ewigkeitsperspektive.
- Das gute Bekenntnis bekannt machen: In Situationen, wo die Kirche oder der Glaube nicht gut dastehen, mutig zu Christus zu stehen. Er erzählt die Geschichte, wie er sich als Teil der „religiösen Sekte“ zu erkennen gab oder wie sie im Stadthaus gemeinsam sangen „Großer Gott, wir loben dich“. Es geht darum, das Bekenntnis zu Christus hochzuhalten, auch wenn man nicht immer Beifall bekommt.
- Gott ehren: Gott die Ehre zu geben, auch wenn Dinge gelingen, und nicht nur die eigene Leistung hervorzuheben.
2. Den Lauf vollenden:
- Paulus schreibt diese Verse im Bewusstsein seines nahenden Endes, betont aber, dass er den Lauf vollendet hat.
- Henry ermutigt dazu, auf dem Lebensweg zu bleiben, sich gegenseitig zu ermutigen, zu ermahnen und zu trösten, um den Lauf gemeinsam zu vollenden.
- Er warnt davor, wegen negativer Glaubenserfahrungen aufzugeben, wie ein Bekannter, der nach zwei schlechten Erfahrungen sagte, Gott habe nichts mehr mit seinem Leben zu tun.
- Bibelstelle: Henry betont, dass es nicht darum geht, ob man gerettet wird, wenn man schon an Jesus glaubt, und zitiert Jesus: „Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu. Er hat bereits den Schritt vom Tod ins Leben getan.“ (Johannes 5,24 – hier impliziert). Dies bedeutet, dass man schon im Himmel ist und bereits durch die Ziellinie gegangen ist, was die Frage nach der Erlösung überflüssig macht. Es geht darum, jetzt Gutes zu tun und zur Ehre des Herrn zu leben.
3. Glauben gehalten:
- Das griechische Wort „Pistis“ bedeutet Vertrauen.
- Henry erwähnt August Hermann Franke, auf dessen Denkmal steht: „Er vertrauete Gott“. Er erzählt eine Anekdote über Franke, der seine junge Tochter einem deutlich älteren Patenonkel zur Frau gab, was seine Frau sehr missbilligte. Dies zeigt, dass auch große Glaubenshelden nur Menschen waren und ihre Geschichten nicht immer fantastisch sind.
- Bibelstelle: Henry kontrastiert Paulus’ Aussage vom Glauben halten mit seinen leidvollen Erfahrungen aus 2. Korinther 11: Paulus erlitt dreimal Schiffbruch, trieb einen Tag und eine Nacht auf dem Meer, war oft auf Reisen und in Gefahr durch Flüsse, Räuber, eigene Landsleute, andere Völker, in der Stadt, Wüste und auf dem Meer. Auch falsche Brüder wurden ihm gefährlich. Er litt unter Mühe, Anstrengung, Schlaflosigkeit, Hunger, Durst, Kälte und der ständigen Sorge um alle Gemeinden.
- Diese Erzählungen zeigen, dass Glauben halten nicht bedeutet, dass alles einfach ist oder man vor Schwierigkeiten bewahrt bleibt. Auch Paulus erlitt „Totalschaden“ und Schiffbruch. Er wurde von scheinbar gläubigen Menschen entmutigt und verurteilt, wie das Beispiel der Frau, die seiner Frau sagte, das Licht Gottes sei über ihr erloschen, oder des Mannes, der ihren behinderten Sohn nicht heilen konnte und dann Sünde in ihrem Leben vermutete.
- Trotz all dieser Widrigkeiten und des „Kopfkinos“ der Sorgen, wie Paulus sie erlebte, hielt er am Glauben fest und vollendete seinen Lauf. Es bedeutet, sich nicht in Bitterkeit abdrängen zu lassen oder zu fluchen, sondern diese Menschen zu segnen.
Fazit der Predigt:
Die Predigt schließt mit der Betonung, dass „Ich habe den guten Kampf gekämpft. Ich habe den Lauf vollendet. Ich habe Glauben gehalten.“ nicht bedeutet, dass alles einfach ist, sondern dass es uns manches abfordert. Doch Gott ist größer als die Herausforderungen in der Welt.
Bibelstelle: Als Ermutigung nennt Henry einen weiteren Vers, der den Lohn für Gläubige verspricht: „Nun liegt der Siegeskranz für mich bereit, die Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem großen Tag geben wird. Nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die ihn lieben und auf sein Kommen warten.“ (2. Timotheus 4,8 – hier Vers 8 genannt). Dies ist der Lohn, nach dem man greifen soll.
Bibelstellen, die in der Predigt erwähnt oder stark impliziert werden:
- 2. Timotheus 4,7: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten.“
- 1. Timotheus 6,12: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“
- Johannes 5,24: „Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu. Er hat bereits den Schritt vom Tod ins Leben getan.“
- 2. Korinther 11: Die Aufzählung der Leiden des Paulus (Schiffbrüche, Gefahren, Sorgen etc.)
- 2. Timotheus 4,8: „Nun liegt der Siegeskranz für mich bereit, die Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem großen Tag geben wird. Nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die ihn lieben und auf sein Kommen warten.“
Drei Fragen zur persönlichen Reflexion:
In welchen aktuellen Lebenssituationen erleben Sie die Spannung zwischen Glauben und Zweifel, ähnlich wie Henry die Situation mit dem Gewitter beschreibt? Wie gehen Sie persönlich damit um, wann entscheiden Sie sich für den Glauben und wann für pragmatische Lösungen?
Henry spricht davon, den “guten Kampf des Glaubens” zu kämpfen, auch wenn es bedeutet, zu segnen statt zu fluchen, besonders bei Menschen, die uns Unrecht tun. Können Sie eine Situation benennen, in der es Ihnen schwerfällt, diese Haltung einzunehmen, und was Ihnen helfen könnte, trotzdem zu segnen?
Die Predigt betont, dass wir den „Lauf vollendet“ haben, indem wir durch Jesus bereits das ewige Leben ergriffen haben. Welche Auswirkungen hat diese Gewissheit auf Ihre täglichen Entscheidungen und Handlungen? Verändert sie Ihre Motivation, Gutes zu tun oder den Glauben zu bekennen, da die Erlösung bereits gesichert ist?