Die Bibel - Autorität: Warum sie gute Nachricht ist

Basierend auf 2. Petrus 1,12-21 und weiteren Bibelstellen.

Einleitung: Die Fundamentale Bedeutung der Bibel

• Wie du die Bibel betrachtest und verstehst, beeinflusst direkt die Art, wie du lebst.
• Während letzte Woche die Zuverlässigkeit der Bibel als Augenzeugenzeugnis behandelt wurde, geht es diese Woche um ihre Autorität.
• Der Petrustext in 2. Petrus 1,12-21 ist zentral, um zu verstehen, warum die Bibel Autorität hat, warum das gut ist und wie diese Autorität in unserem Leben wirkt.

1. Warum die Bibel Autorität hat

• Petrus warnt vor falschen Lehrern und betont die Notwendigkeit, auf das zu hören, was Gott gesagt hat.

• Gott hat auf zwei Weisen gesprochen:

  • Augenzeugenberichte (Neues Testament): Die Apostel und andere waren Augenzeugen Jesu Majestät, wie bei der Verklärung. Die Autoren des Neuen Testaments waren entweder selbst Augenzeugen (wie Petrus, Johannes, Paulus) oder sprachen mit ihnen (wie Lukas). Ihre Berichte sind keine Legenden, Fiktion oder Hörensagen.
  • Die prophetische Botschaft (Altes Testament): Das Alte Testament wird als vollkommen zuverlässig bezeichnet und soll nicht als durch das Neue Testament überholt betrachtet werden. Es ist ein Licht in einem dunklen Ort.
    

• Göttliche Inspiration:

  • Keine Prophetie stammt aus eigener Interpretation oder menschlichem Willen.
  • Propheten sprachen von Gott, da sie vom Heiligen Geist getragen wurden.
  • Gottes Souveränität ermöglichte es ihm, Menschen so vorzubereiten, dass sie genau das schrieben, was Gott wollte.
  • Obwohl menschliche Elemente (Dialekt, Kultur, Temperament) sichtbar sind, formte Gott die Schreiber.
  • Was die Schrift sagt, sagt Gott.
    

• Jesu Sichtweise:

  • Jesus betrachtete die gesamte Schrift als Gottes Wort.
  • Er glaubte nicht an “Rot-Schrift-Bibeln” (nur Jesu direkte Zitate als göttlich ansehen).
  • Jeder Buchstabe der Bibel ist göttlich inspiriert und wahr (“nicht ein Jota oder Strichlein” – Matthäus 5).
  • Jesus basierte sein ganzes Leben auf der Schrift (“es steht geschrieben” – Matthäus, Versuchung). Er zitierte sie in Schlüsselmomenten (Versuchung, Verhaftung – Matthäus/Lukas?, Kreuz – Psalm 22).
  • Die Schrift war das Leitprinzip seines Lebens. Er vertraute jedem Buchstaben.
  • “Ich bin Christ, aber ich nehme die Bibel nicht wörtlich” bedeutet oft, nicht alle Teile akzeptieren zu wollen. Dies steht im Widerspruch dazu, Jesus zu folgen, da man sein Kernprinzip ablehnt. Wer Jesus folgt, muss die volle Autorität der Bibel akzeptieren.

2. Warum die Autorität der Bibel eine gute Nachricht ist

• In der modernen Kultur wird uns gesagt: Sei deine eigene Autorität. Dies ist jedoch eine Illusion.
• Wenn du denkst, du bist deine eigene Autorität, wirst du stattdessen von deinen Gefühlen, deiner Kultur oder dem Bedürfnis nach menschlicher Bestätigung kontrolliert. Du bist nicht wirklich frei.
• Es ist gut, dass die Bibel deine Autorität ist, denn etwas anderes wird es sein, und nichts anderes wird so gut sein wie die Bibel.
• Gefühle als Autorität sind unzuverlässig und inkohärent; sie ändern sich und widersprechen sich. Deine jetzigen “Intuitionen” werden dir später peinlich sein.
• Die Kultur als Autorität macht dich zu einem Gefangenen oder einer “Marionette”. Deine Kultur gibt dir ein “Raster”, welche Gefühle akzeptabel sind und welche nicht.
• Die Suche nach menschlicher Bestätigung führt dazu, dass die Menschen, von denen du sie suchst, dein Leben kontrollieren. (“Was uns kontrolliert, ist unser Gott.” – Zitat Schriftstellerin).

• Die Autorität der Bibel ist gut, weil sie:
  
  • Emotional befreit: Es ist wichtiger, was Gott denkt, als was andere denken.
  • Intellektuell befreit: Sie bietet eine stabile Grundlage, die nicht mit wechselnden kulturellen Trends obsolet wird. Kulturelle Ansichten werden überholt sein, biblische Wahrheiten bleiben. Sie ermöglicht das Denken außerhalb der kulturellen “Box”.
  • Vollkommene Weisheit bietet: Wie eine Bedienungsanleitung vom Hersteller (Gott als Schöpfer) führt die Bibel zum besten Ergebnis, auch wenn sie manchmal teuer oder unbequem scheint. Auf lange Sicht ist es nichts als Weisheit und Staunen.
  • Radikal persönlich ist: Sie ist ein Instrument der Gemeinschaft sowie der Führung. Gott spricht, um uns zu werben und sich uns zu offenbaren, damit wir ihn persönlich kennenlernen können. Unterordnung unter Gottes Autorität ist notwendig, um ihn persönlich zu kennen.

3. Wie die Autorität der Bibel im Leben wirkt

• Sie wirkt durch den Willen: Manchmal bedeutet es, zu gehorchen, auch wenn man nicht will. Das ist wie Kinder, die gehorchen müssen, auch wenn sie es nicht verstehen oder wollen, weil es für ihr Wohl ist. Die Kluft zwischen unserer und Gottes Weisheit ist unendlich größer. Gehorsam, auch wenn Gott unwirklich erscheint, führt dazu, Gott mehr zu erkennen. (Aristoteles: Tun führt zum Wissen).

• Sie wirkt durch das Herz: Das Wort Gottes ist “lebendig und wirksam” und durchdringt das Herz (Hebräer 4,12). Es sollte nicht wie eine “Last” verwendet werden, um Menschen zu erdrücken. Die Wahrheit (Siegelring) muss mit dem Evangelium (“Feuer”) zum Herz (Wachs) gebracht werden, um es zu formen. Ohne das Feuer führt die Wahrheit allein zu Oberflächlichkeit oder Zerbrechen. Das Evangelium ist das Feuer. Es zeigt, dass Jesus unter Autorität ging (Eltern - Lukas 2, Schrift, Vater) und litt/zerschlagen wurde, um andere zu retten. Seine Liebe und sein Opfer machen ihn zur einzigen Autorität, der man wirklich vertrauen sollte.

• Sie wirkt durch die Praxis: Man muss ständig an diese Dinge erinnert werden. Petrus selbst erinnert die Leser (2 Petrus 1,12), obwohl sie die Wahrheit kennen. Wegen der Härte des Herzens und der Neigung, zu vergessen oder ängstlich zu werden, ist ständige Erinnerung nötig. Geistliche Praktiken wie Sakramente, Gottesdienst, Lobpreis, tägliches Bibellesen und Gebet sind notwendig, damit die Autorität der Bibel im Leben wirkt und zur emotionalen/intellektuellen Befreiung und einer intimen Beziehung mit Gott führt.

Fragen zur Reflexion:

1. Welchen “Autoritäten” folgst du unbewusst in deinem Leben (Gefühle, Kultur, andere Menschen)? Woran merkst du das?

2. Wie unterscheidet sich die Autorität der Bibel von diesen anderen Autoritäten? Warum ist biblische Autorität laut der Predigt “gute Nachricht”?

3. Kannst du nachvollziehen, warum die Annahme der vollen Autorität der Bibel untrennbar mit dem Folgen Jesu verbunden ist? Was bedeutet das für deine Sicht auf Bibelstellen, die dir schwerfallen?

4. Wie wirkt die Autorität der Bibel konkret in deinem Leben? Erkennst du Situationen, in denen du gehorchen musstest, auch wenn du nicht wolltest, und hat das zu einem tieferen Verständnis geführt?

5. Was bedeutet die Analogie von Siegelring, Wachs und Feuer für dich persönlich? Erlebst du das Evangelium als “Feuer”, das dein Herz formt und dich nicht zerbricht?

6. Welche geistlichen Praktiken (Lesen, Gebet, Gottesdienst etc.) helfen dir, dich täglich an die Autorität der Bibel zu erinnern und sie in deinem Leben wirken zu lassen? Wo brauchst du vielleicht mehr “Übung”?