Sabbat Teil 2
Jochen Geiselhart
June 23, 2025

Zusammenfassung der Predigt zum Sabbat und zur Ruhe

Einleitung und Kontext:

Die Predigt beleuchtet die Bedeutung des Sabbats als ein durch die Bibel durchgehendes und bedeutungsvolles Thema, das nicht nur für das Volk Israel, sondern für alle Menschen relevant ist. Der Sabbat wurde bereits bei der Schöpfung eingerichtet, als Gott am siebten Tag ruhte, ihn segnete und heiligte. Der Begriff der Ruhe, „Menucha“, bedeutet dabei nicht nur Passivität, sondern auch Glück, Friede und Harmonie. Die Rabbiner sehen die Schöpfung der Ruhe als Höhepunkt und Abschluss von Gottes Werk, nicht den Menschen.

Der Sabbat im Alten Testament – Ein Gedanke der Freiheit:

Das Sabbatgebot ist das längste und am meisten wiederholte der Zehn Gebote. Eine Begründung dafür ist die Schöpfung (2. Mose 20), eine andere die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten (5. Mose 5). Der Sabbat ist somit ein Symbol der Freiheit, da Sklaven nicht ruhen durften. Er ist auch ein Tag, an dem Lasten weggenommen werden sollen, sowohl physische als auch im übertragenen Sinne mentale und emotionale Belastungen (Jeremia 17).

Jesus und die wahre Ruhe:

Jesus greift das Konzept der Lasten und der Ruhe in Matthäus 11,28-30 auf: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“. Dies ist ein Aufruf zum Lastenaustausch: Man soll seine Sorgen und Bürden bei Jesus abgeben, der im Gegenzug eine leichte Last bietet. Es geht darum, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten, dann wird alles andere hinzugefügt. Christen neigen oft dazu, ihre Lasten im Gebet abzugeben, nur um sie danach wieder aufzunehmen.

Der Sabbat als „Tempel in der Zeit“:

Im Judentum ist der Sabbat ein Tag der Ruhe, aber nicht des bloßen Zeitvertreibs oder Nichts-Tuns, sondern ein Moment, um sich auf das wirklich Wichtige zu besinnen. Es ist eine Zeit, in Beziehungen zu investieren – Familie und Freunde –, da Beziehungen den wahren Schatz des Lebens darstellen und das Einzige sind, was in die Ewigkeit mitgenommen wird. Probleme oder Termine sollen an diesem Tag nicht besprochen werden; stattdessen soll Leichtigkeit, Lachen und Freude im Vordergrund stehen, als bewusste Verbindung zur Quelle des Lebens, Gott.

Jesus’ Haltung zum Sabbat:

Jesus, selbst Jude, lebte im Rhythmus des Sabbats und besuchte regelmäßig die Synagoge. Er kritisierte nicht den Sabbat an sich, sondern korrigierte die damalige Haltung und die legalistische Auslegung. Er betonte, dass der Sabbat „um des Menschen willen geschaffen worden ist“ und zum Gutes Tun da ist. Beispiele hierfür sind das Ährenrupfen seiner Jünger oder seine Heilungen am Sabbat, die von den damaligen religiösen Führern als verboten angesehen wurden. Jesus als „Herr über den Sabbat“ offenbarte, dass Gott ununterbrochen wirkt, damit wir zur Ruhe kommen können.

Die wahre Sabbatruhe nach Hebräer 4:

Der Hebräerbrief spricht von einer noch ausstehenden, ultimativen „Ruhe“ (Menucha) für das Volk Gottes. Dies ist eine Ruhe, die über die wöchentliche Sabbatruhe hinausgeht und eine Ruhe „von seinen Werken“ bedeutet. Es ist eine Befreiung vom ständigen Streben nach Anerkennung, Reichtum oder Position, das uns in Unruhe versetzt, weil es nie genug ist. Die wahre Sabbatruhe ist die Erkenntnis, dass alles Wichtige bereits von Gott durch Jesus Christus vollbracht wurde – unsere Annahme, Vergebung und Befreiung von Schuld und Scham. Wir müssen uns die Liebe des Vaters nicht mehr erkaufen.

Aufruf zur „Sabbat Challenge“

Wir sind aufgerufen, eifrig darauf bedacht zu sein, in diese Ruhe einzugehen. Dies bedeutet, bewusst Zeiten der Ruhe in unser Leben einzubauen, um sich daran zu erinnern, was wirklich zählt und dass Jesus alles bezahlt hat. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, den Sinn des Sabbats als „Moment der Ewigkeit in der Zeit“ kennenzulernen und zu begrüßen. Im Judentum wird der Sabbat oft als „Königin“ empfangen, mit festlicher Kleidung und Speisen, um die Gegenwart Gottes zu ehren.

Abschluss:

Die Predigt endet mit der Ermutigung, diese Ruhe auszuprobieren und zu lernen, in Gottes Ruhe einzugehen und selbst zur Ruhe von den eigenen Werken zu kommen, weil Jesus alles für uns erwirkt hat.

Link zur Sabbat Challenge:

Fragen zur Reflexion:

  • Welche Lasten trage ich aktuell mit mir herum, die ich Jesus übergeben könnte, um echte Ruhe zu finden?

  • Wie kann ich den Sabbat oder einen bewussten Ruhetag in meinem Leben gestalten, um meine Beziehungen zu pflegen und mich auf das Wesentliche zu besinnen, anstatt nur “nichts zu tun”?

  • Auf welche Weise verfalle ich dem Muster, meine eigene Anerkennung oder meinen Wert durch meine “Werke” (Arbeit, Leistung, Gefallen wollen) zu suchen, anstatt in der von Gott bereits vollbrachten Ruhe zu leben?

  • Was bedeutet es für mich persönlich, die „Sabbatruhe“ als einen „Moment der Ewigkeit in der Zeit“ zu erleben, und wie kann ich dies konkret in meinem Alltag umsetzen?

  • Welche Schritte kann ich unternehmen, um die Erkenntnis, dass „alles getan“ ist, vom Kopf ins Herz zu bringen und als befreiter Mensch zu leben?