Aus dem Leben erzählt - Beten praktisch
Monika Gartner & Simone Faber
March 16, 2025

Vorstellung der Interviewpartnerinnen

  • Simone Farber: Jahrgang 1962, aus dem Vogtland (ehemalige DDR). Seit 1986 verheiratet, fünf Kinder. Umzug 2005 nach Steinbach und 2006 nach Bühl.
  • Monika Gartner: Kommt aus der Gegend, aufgewachsen mit Zwetschgenbäumen. Nach sechs Jahren Abwesenheit zurückgekehrt. Beschreibt sich als vielseitig interessiert und liebt Menschen, Kulturen, Projekte und Bewegung. Ihr Vorname erinnert an Monika, die Mutter des Augustinus, die lange für ihren Sohn betete.

Die ersten Begegnungen mit Jesus

  • Simone: Prägende Figur des friedvollen Großvaters mit Bibel. Besuch der Christenlehre bis zum Verbot durch den Vater. Spätere Hinwendung zu Jesus mit 16 Jahren durch eine Freundin aus der “jungen Gemeinde”, Bekehrung und Taufe. Erlebte Gott als Vaterfigur.
  • Monika: Katholische Erziehung und frühe Rolle Gottes im Leben. Zeiten der Nähe und Distanz zu Gott. Eine Lebenskrise nach einer Trennung und Gespräche mit ihrer zum Glauben gekommenen Schwester führten zur bewussten Entscheidung für Jesus.

Was Jesus für sie bedeutet

  • Monika: Betont Jesu Treue. Er kennt sie durch und durch, hält sie aus und bei ihm kann sie ganz sie selbst sein. Er ist ihr Peacemaker und Friedefürst.
  • Simone: Jesus ist ihr bester Freund, zu dem sie immer kommen kann. Sie ist begeistert von Gottes Plan seit ihrer Zeugung und dem Wissen, dass er alle ihre Wege kennt.

Gebetsleben und Gebetserfahrungen

  • Ungewöhnliche Gebetsanliegen:
    • Simone betete in ihrer Jugend um mehr Ruhe.
    • Monika berichtete von Gebeten für das freie Beten von Zahnwurzeln während zahnärztlicher Hilfseinsätze.
    • Beide sind sich einig, dass man alles zu Gott bringen kann.
  • Struktur des Gebetslebens:
    • Monika: Keine festen Rituale, Gebetsleben verändert sich. Sucht früh morgens die Stille für die Verbindung mit Gott. Erlebte intensives Gebet in Zeiten starker Schmerzen in der Nacht.
    • Simone: Liest früh morgens die Herrnhuter Losung (Bibelvers, Lehrtext, Lied/Gebet). Betet für Familie, Freunde und aktuelle Anliegen. Führt oft ein Zwiegespräch mit Gott im Alltag.
  • Erfahrungen mit nicht erhöhten Gebeten:
    • Monika: Hatte sich ihr Leben als Single anders vorgestellt. Erlebte, dass einige äußerliche Gebete nicht in Erfüllung gingen. Lernte, dass Gott weiß, was gut ist und es viele Gebete mit Erhörungsgarantie gibt (“Rufe mich an in der Not und ich will dich erhören, und du wirst mich preisen”). Vertraut auf Gottes Führung und zitiert “Rufe mich an und ich will dir antworten und will dir kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt”.
    • Simone: Betet seit Jahren um Heilung ihrer Hüfte und Beinlängendifferenz. Hat gelernt, dankbar zu sein für das, was ist, und erlebt inneren Frieden.

Das Thema Fasten

  • Simone: Kein typischer “Fastenmensch”. Versucht in der Fastenzeit vor Ostern auf Alkohol, Süßigkeiten oder Kuchen zu verzichten. Erlebt dabei eine nähere Beziehung zu Gottes Wort und Jesus und ein tieferes Bewusstsein für Jesu Opfer.
  • Monika: Fastet momentan eher “Mädchen” und Input, um in der Ruhe zu sein. Hat beim Essenfasten erlebt, dass ihr die Freude fehlte, wenn es zu diszipliniert war. Rät, klein anzufangen.

Ratschläge für Menschen, die neu zum Glauben kommen

  • Simone: Empfiehlt, sich einen Gebetspartner zu suchen und Gewohnheiten wie Bibellesen zu schaffen. Ermutigt mit 1. Thessalonicher 5,16-18: “Seid alle Zeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar an allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch”.
  • Monika: Rät, einfach den Namen Jesu anzurufen (“Jesus, hilf mir!”) besonders in Notlagen. Glaubt daran, dass Jesus sich zeigen wird.

Abschluss des Interviews

  • Dank für Ehrlichkeit und Offenheit.

Genannte Bibelstellen:

    1. Thessalonicher 5, 16-18
  • Erwähnung von Gebeten “nach Hesekiel” (ohne genaue Angabe der Kapitel/Verse)
  • Psalm 25 (sinngemäß erwähnt)

Fünf Fragen zur Selbstreflexion:

  • Welche Aspekte im Glaubensweg von Simone oder Monika haben dich besonders berührt oder zum Nachdenken angeregt?

  • Wie gestaltest du deine persönliche Gebetszeit und gibt es Bereiche, in denen du dich inspiriert fühlst, neue Gewohnheiten zu entwickeln?

  • Gab es in deinem Leben Gebete, die scheinbar nicht erhört wurden? Wie bist du damit umgegangen und was hast du daraus gelernt?

  • Welche Form des Fastens (z.B. Verzicht auf bestimmte Speisen, Medien, Gewohnheiten) könntest du dir vorstellen, um deine Beziehung zu Gott zu vertiefen und was erhoffst du dir davon?

  • Inspiriert durch den Rat an neue Gläubige, gibt es Schritte, die du unternehmen könntest, um deine Verbindung zu Jesus zu vertiefen oder andere in ihrem Glauben zu unterstützen?